@InProceedings{Abel2011_22,
author = {Stefanie Abel},
booktitle = {Studientexte zur Sprachkommunikation: Elektronische Sprachsignalverarbeitung 2011.},
title = {Die Lokalisation von sprachlichen und kognitiven Prozessen im fMRT Interferenzparadigma},
year = {2011},
editor = {Bernd J. Kröger and Peter Birkholz},
month = mar,
pages = {110--117},
publisher = {TUDpress, Dresden},
abstract = {Derzeit werden die neurobiologischen Grundlagen der Sprache intensiv
mit bildgebenden Verfahren erforscht, beispielsweise mit funktioneller Magnetresonanztomographie
(fMRT). Zur Hirnlokalisation sprachlicher Verarbeitung in der
Wortproduktion sind unter anderem Wort/Bild-Interferenzparadigmen eingesetzt
worden, d.h. Aufgaben zum Benennen von Bildern bei fast gleichzeitiger Präsentation
störender Ablenkerwörter.
In einer früheren Studie (Abel et al., 2009, NeuroImage) haben wir erstmals vier verschiedene
linguistische Ablenkertypen in ein Paradigma mit auditiven Ablenkern integriert.
Wir konnten zeigen, dass durch eine Kontrastierung jener Bedingungen, bei
denen eine Relation des Ablenkers zum Zielbild besteht, insbesondere die neuronalen
Entsprechungen der beiden lexikalischen Verarbeitungsschritte separierbar sind: Der
Abruf der Bedeutung (Semantik) in occipito-temporalen Gebieten und der Abruf der
Wortform (Phonologie) in temporo-parietalen Gebieten um die Sylvische Furche. In
diesen Hirnregionen war im Vergleich zwischen zielwortähnlichen Ablenkern ein
Anstieg an Hirnaktivierung zu verzeichnen. Durch weitere Analyse der Daten (Abel
et al., 2011 eingereicht) konnten wir aufdecken, dass u.a. in Hirnregionen zur Konfliktverarbeitung
(Sprachüberwachung im anterioren cingulären Cortex und/oder
kognitive Kontrolle im präfrontalen Cortex, OMPFC) im Vergleich zu Ablenkern mit
fehlender Relation eine Verringerung der Hirnaktivierung vorlag und das Deaktivierungsmuster
insgesamt neuronalem Priming ähnelte. Wortproduktion mit Interferenz
führt bei zielwortähnlichen Ablenkern zu einem Aktivierungsanstieg, weil Bildname
und Ablenkerwort gleichzeitig verarbeitet werden, und zu einer Aktivierungsabnahme,
weil das Ablenkerwort den Bildnamen hilfreich voraktivieren kann.
Im aktuellen Beitrag werden unsere komplexen Ergebnisse und ihre theoretischen
Implikationen verständlich zusammengetragen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten
für die Erforschung von sprachlichen und kognitiven Prozessen bei Gesunden
sowie bei Patienten mit zentralen Sprachstörungen (Aphasie) aufgezeigt.},
isbn = {978-3-942710-37-4},
issn = {0940-6832},
keywords = {Poster zu verschiedenen Themenbereichen},
url = {https://www.essv.de/pdf/2011_110_117.pdf},
}