Bidirektionale Utterance-Meaning-Transducer für Zahlworte durch kompositionale minimalistische Grammatiken

Abstract:

Sprachgesteuerte Benutzerschnittstellen stehen oftmals vor der Auf-gabe, physikalische Größenangaben und andere Zahlworte verstehen und äußernzu müssen. Wir beschränken uns hier auf die sprachliche Produktion und das Ver-stehen von Zahlworten. Um nicht sämtliche Zahlwörter in einer Datenbank (demmentalen Lexikon) vorhalten zu müssen, sollen morphologische Komposita durcheine geeignete Grammatik ableitbar sein. Wir kodieren sprachliche Zeichen als ge-ordnete Tripel von Exponenten, syntaktischen Typen und Semantiken. Der syn-taktische Typ wird durch eine minimalistische Grammatik (MG) beschrieben. Fürdie Semantik verwenden wir den Lambda–Kalkül der arithmetischen Termalgebra.Auf dem MG–Lexikon operieren syntaktische Erzeugungsfunktionen, die durchlinguistische Inferenzregeln vorgegeben sind. Sprachproduktion und Sprachverstehen lassen sich dann durch einen bidirektionalen Utterance–Meaning–Transducer(UMT) beschreiben. Bei der Sprachproduktion gehen wir von einer semantischenRepräsentation einer Zahl als arithmetische Termstruktur aus. Durch Datenbankab-frage wird daraus eine Zeichenfolge, welche die passenden Lexikon–Einträge enthält. Daraus berechnet der UMT die Morphologie der Äußerung. Beim Sprachverstehen wird zur Eingabe die abgefragte Zeichenfolge auf dem Stack eines Priority–Queue–Parsers abgespeichert. Durch Anwendung der minimalistischen Inferenzregeln erzeugt der UMT dann schrittweise die semantische Termstruktur.


Year: 2019
In session: Gehirn und kognitive Modelle
Pages: 76 to 82