Ein Beitrag zur Gedankengeometrie kognitiver Systeme

Abstract:

Die Formalisierung höherer psychologischer Konzepte wie Coping und Reifikation durch bestimmte semantische Modelle erlaubt die Repräsentation abstrakter Objekte in einem geometrischen Raum. Damit können derartige Objekte als Überlagerung von Elementarphänomenen aufgefasst werden. Dies deckt sich mit der Auffassung von Gestaltpsychologen, welche diese These für die Objekte der Wahrnehmung bereits im 19. Jahrhundert durch wohldurchdachte Experimente stützen konnten. Mit einem solchen geometrischen Modell für Gedanken als Objekte des Denkens ließe sich die Vorstellung vom ”Denken als Folge von Rechenoperationen“ leichter umsetzen. Außerdem können wir durch die nun getrennte formale Darstellung von Informationsinhalt und -form beschreiben, wie die Objekte des Denkens kommuniziert werden können. Für die Modellierung der Gedankenverarbeitung sehen wir großes Potential beim mathematischen Apparat der Quantenmechanik. Dieser Ansatz folgt dem Kerngedanken der Systemtheorie, da hier die unterschiedlichen Konzepte geometrischer Raum, Wahrscheinlichkeit und Logik in einheitlicher Darstellung behandelt werden können.


Year: 2016
In session: Kognitive Systeme
Pages: 101 to 110