Zur Kommunikation zwischen Gehörlosen und Normalhörenden

Authors: Jens Lindemann

Abstract:

Das Problem für Hörgeschädigte ist, dass die Kommunikation in der Gesellschaft in vielen Bereichen auditiv ausgerichtet ist. Akustische Informationen sollten deshalb für die Gehörlosen visualisiert werden, damit diese in Ausbildung, Arbeit und dem täglichen Leben besser integriert werden können. Dieser Artikel gibt einen Überblick zu existierenden technischen Hilfsmitteln für Menschen mit Hörbehinderungen. Gehörlose verwenden zur Verständigung untereinander vorwiegend die Gebärdensprache, welche allerdings von nur wenigen hörenden Menschen verstanden wird. Für den Informationsaustausch zwischen normalhörenden und gehörlosen Personen spielt bisher die Textübertragung (z. B. SMS, E-Mail und Fax) eine wichtige Rolle, welche allerdings für eine direkte Kommunikation nicht zweckmäßig ist. Für diesen Anwendungsaspekt sind automatische Vermittlungssysteme sehr geeignet, da sie die Nutzung der bevorzugten Sprachkommunikationsform bei beiden Teilnehmern ermöglichen. Die Funktion des Dolmetschers zur bidirektionalen Übersetzung wird dabei durch ein technisches System realisiert. Die Usability dieser Systeme ist stark von der Leistung der Spracherkennung, -übersetzung und -synthese abhängig. Hierbei sind Sprachverarbeitungssysteme speziell für Gebärdensprache ein vergleichbar junges Forschungsgebiet. Im vorliegenden Beitrag wird ein entsprechender Einblick in die Komplexität dieser Aufgabe gegeben.


Year: 2009
In session: Sprachtechnologie zur Unterstützung von Menschen mit Sinnesbehinderungen
Pages: 287 to 294