Postvokalische /r/ Realisierung in Erst- und Zweitsprache
Authors: Christiane Ulbrich, Horst Ulbrich
Abstract:
Der Artikel präsentiert die Ergebnisse einer akustisch-phonetischen Untersuchung von postvokalischen /r/ Realisierungen englischer und deutscher Muttersprachler im Vergleich zu Zweitsprachlern zweier englischer Varietäten, einer nicht-rhotischen in Oxford gesprochenen und einer rhotischen in Belfast gesprochenen Varietät. Die muttersprachliche Varietät dieser beiden zweisprachigen Sprechergruppen ist eine im berliner Raum gesprochene nicht-rhotische Varietät des Deutschen. Zum Zeitpunkt des Zweitspracherwerbs der analysierten Sprecher im Erwachsenenalter waren muttersprachliche Strukturen bereits vollständig manifestiert. Unsere Untersuchung richtet sich auf die Beantwortung der Frage, wieviel Einfluss die Fremdsprache auf die Erstsprache ausüben kann, wenn diese bereits manifestiert ist. Ein exemplartheoretischer, nutzerorientierter Ansatz (usagebased approach) eignet sich, um die Variation in der Sprachproduktion der beiden zweisprachigen Sprechergruppen zu erklären, da aktueller kreativer Sprachgebrauch in aktuellen Kommunikationssituationen sowie kognitive Aspekte der Sprachentwicklung berücksichtigt werden können.