Ein interdisziplinäres: Stimmkonzept

Abstract:

Für den Begriff Stimme gibt es keine einheitliche Definition. In aktuellen Studien wird vielfach auf ein fehlendes Grundverständnis des Begriffs hingewiesen. Zudem existiert eine Reihe unterschiedlicher Konzepte, Vorstellungen und Beschreibungssysteme, die teilweise überlappend oder aber auch widersprüchlich verwendet werden. Für künftige Forschungen ist daher eine interdisziplinäre Einigung unerlässlich. Erst mit einem gemeinsamen Grundverständnis können Forschungsergebnisse verglichen und diskutiert werden. Die Hürden der interdisziplinären Arbeit ließen sich durch eine gemeinsame Terminologie verringern. Das in der vorliegenden Arbeit entwickelte Stimmkonzept orientiert sich an einer Struktur die durch die Funktion der Stimme bestimmt wird. Stimmeist der gemeinsame Träger linguistischer, situativer, persönlicher und anatomischer Information über einen Sprecher. Diese Informationsarten sind untrennbar verbunden und lassen sich durch ihre Wechselwirkung, sowie eine Anordnung entlang der Kontinua "Grad der Variabilität" und "Grad der Kontrollierbarkeit" beschreiben. Das Konzept bietet eine Anregung Stimme neu zu modellieren, gewonnene Forschungsergebnisse zu ordnen und neue Fragestellungen zu entwickeln.


Year: 2010
In session: Prosody and Affect
Pages: 94 to 101