Wozu eigentlich Schall? Vom Hören zur akustischen Gestaltung der Welt.

Abstract:

Wozu eigentlich Schall? Sollten wir nicht Räume der Stille bauen, allen Schall als Lärm brandmarken und unsere Kommunikation auf moderne und vor allem stumme Medien wie EMails, SMS und Twitter beschränken? Warum aber hört der Mensch bereits im Mutterleib, schreit sofort nach der Geburt das „eingestrichene a“ in die Welt, benutzt mit anhaltender Begeisterung seinen Kehlkopf, Mund und die Organe des Rachens als Klangwerkzeug und Sprechinstrument? Warum eigentlich hat der Mensch als einzige Gattung zwei große Kommunikationssysteme – Sprache und Musik – entwickelt und weshalb überträgt er diese Kompetenzen inzwischen sogar auf die Gestaltung ganzer Soundscapes? Im Vortrag wird an Hörbeispielen illustriert, wie das feine Wechselspiel zwischen Schallerleben und Schallgestalten organisiert ist. Wodurch klingt ein Ton natürlich, authentisch und unverwechselbar? Welche Macht besitzen akustische Archetypen und Schlüsselmuster? Abschließend werden Perspektiven der Gestaltung von Sprache, Musik und Alltagsgeräuschen für eine lebenswerte akustische Umwelt erörtert.


Year: 2014
In session: Hauptvortrag
Pages: 11 to 14