Die rätselhafte Fähigkeit des Gehirns, Sprache ohne Hilfe von neuronalen Codes zu verarbeiten

Authors: Wolfgang Hilberg

Abstract:

Im Forschungsprojekt „Sprachmaschine“ der TUD wurde entdeckt, dass man in Netzwerken, versehen mit einem Interface, sprachliche Informationen verarbeiten kann, ohne dass Codes dafür notwendig sind. Auf diese Weise lassen sich Worte und sogar Sätze und lange Texte mit einfachen ortsfesten Elementen repräsentieren. Da in solchen Netzwerken eine universelle Informationsverarbeitung möglich ist, lassen sich auch grundsätzlich Schlüsse auf das Netzwerksystem des Gehirns ziehen. Das wird im Folgenden versucht. Das neue Paradigma über das neuronale Denken benötigt eine ausführliche Beschreibung, da es stark von der bisherigen Lehre abweicht. Ein praktisches Modell wurde entworfen, das aus einzelnen eng miteinander verbundenen und deterministisch arbeitenden Funktionsbausteinen besteht: a) Aus einem besonderen Netzwerk in einer Interface-Randschicht. b) Aus einer neuen Methode zur codelosen Repräsentation von Worten durch einzelne vernetzte Neuronen. c) Aus der Abstraktion von Sätzen, die zu repräsentierten Gedanken führen. d) Aus einer Methode, die aus einem Gedanken mit dem im Netzwerk enthaltenen Sprachwissen verständlichem Text erzeugt. e) Aus der Skizzierung der umfangreichen Forschungsarbeiten, die in Doktorarbeiten mit Simulationen schließlich den experimentellen Nachweis erbrachten, dass das System mit großen Texten erfolgreich arbeitet. Es ist also keine bloße Theorie, sondern ein erprobtes Verfahren für eine echte Denkmaschine nach menschlichem Vorbild.


Year: 2012
In session: Hauptvortrag
Pages: 11 to 25